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Mit dem Zug vom Rheinland nach Lissabon

Nach meinem kleinen Abenteuer im Douro-Tal bin ich mit dem Regionalzug ins beschaulichen Aveiro gefahren.
Ist ja nur ein Katzensprung von Porto entfernt. Nur etwas mehr als 1 Stunde ist der Zug unterwegs.
Nach dem schmuckvollen Bahnhof Sao Bento ist auch der kleine, mit zahlreichen Azulejos geschmückte Bahnhof von Aveiro bereits ein Highlight.
Aveiro - Azulejo.jpg
Nach dem Check-in im Hostel bin ich direkt in eins der legendären Moliceiro-Boote gestiegen, die bis ca. 17h unterwegs sind. Die Fahrt wird ja auch äußert unterhaltsam kommentiert.
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Ich finde zwar nicht, dass die Bezeichnung "Portugiesisches Venedig" der venezianischen Majestätik gerecht wird. Aber Aveiro hat neben den 3 Kanälen auch seine anderen, lieblichen Highlights. Vor allem die eingestreuten Jugendstil-Häuser und die zahlreichen, geschmackvolle Streetart-Projekte. Und auch die frivolen Bildchen auf den Booten reizen meinen Humor ein klein wenig.... ob das wohl noch zeitgemäß ist? :eek:
Und als Fan von Salzbecken -> auch die Salinen sind schön zu besichtigen.
Allerdings sind im Rahmen der Bewerbung als europäische Kulturhauptstadt 2027 aktuell einige (laute) Bauarbeiten im Gange - u.a. im berühmten Fischmarkt in der Altstadt. Einige Info-Schilder an kulturellen Sehenswürdigkeiten sind aber bereits fertig.

Um auch auf Instagram mithalten zu können, habe ich auch einen Ausflug zu den bunt-gestreiften Häusern an der Costa Nova unternommen. Diese Küste ist auch wegen der schönen Dünen sehenswert - auch bei Wind und Wetter. :)

Mein Fazit: Eine Zugreise nach Aveiro lohnt sich auf jeden Fall. Trotz des Baustellenlärms lassen sich hier ein paar schöne, ruhige Tage verbringen. Auch Dank der herzlichen Menschen. :)
Aveiro - Moliceiro Boot.jpg
Aveiro Streetart.jpg
Bahnhof Aveiro.jpg
Frivole Kunst Moliceiro.jpg
Aveiro Jugendstil.JPG
Costa Nova.JPG
Moliceiro - Frivölchen.jpg
 
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LISSABON

Schließlich bin ich dann ja noch im wunderschönen Lissabon eingetroffen. Die letzte Etappe - von Coimbra aus - habe ich dann auch das erste Mal den Schnellzug "Alfa
Pendular" genommen, der mich in 1:45 zum Bahnhof Santa Apolonia brachte.

Bullet Train.jpg


Ein wichtiges Ziel war es für mich als Eisenbahn-Fan dann natürlich, mit einer der alten Trams zu fahren. Ich hatte ja schon ein paar Tipps bekommen, um allzu überfüllte Bahnen zu vermeiden. Die Linien 12 und 28 waren aber entweder überfüllt, oder es gab eine extrem lange Schlange an der Haltestelle.

Daher habe ich mich bei Santos kurzerhand in die Linie 18 gesetzt, die weniger dicht besiedelt war und unter der Brücke des 25. April sich auch ihren Weg in die engen Gassen nach oben bahnt.

Tram 18.JPG


Besonders gefallen hat mir natürlich das Panorama von Belém, mit dem Blick auf die Brücke – damit bin ich sicher nicht alleine.
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Belem.JPG
Belem Torres.JPG


Ein zufällig entdecktes Highlight ist für mich das "Art Reef-Projekt" des Energieunternehmens EDP: eine Installation aus 13 Kunstwerken, die aus recycelten Materialien von Kohlekraftwerken geschaffen wurden und als Grundlage für künstliche Riffe dienen, die mittlerweile als Lebensraum für Meereslebewesen vor der Küste der Algarve platziert wurden.

Und dann natürlich die Zugfahrt entlang der Küste - in Richtung Cascais. Hier habe ich das erste Mal talentierten Leuten beim Surfen sehen können. Mit dem Bus 1253 ging es dann noch bis zur Cabo da Roca, zum Sonnenuntergang.
Cabo da Roca.JPG


Allerdings sind die Busse hier in der Gegend Sonntags scheinbar nicht ganz zuverlässig - oder es war der Streik. Zurück musste es dann eben mit einem Uber gehen, weil der
Bus nicht kam.
Darauf erstmal eine Cola Light in der Pink Street.
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Pink Street.jpg
 

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Hallo zusammen :)

nun habe ich auch einen ausführlichen Bericht zu meiner Reise mit dem Zug nach Lissabon auf meinen Blog online.
❤️
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Auf der Nordroute, über Paris, Barcelona und Galicien nach Porto.
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Schließlich mit tollen Zwischenstopps einmal quer durch das Land in die Hauptstadt am Tejo. Mit einigen Tipps für die Reiseplanung.

Ich bin gespannt auf Feedback und weitere Anregungen
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'

Ich wurde auch schon darauf hingewiesen, dass es noch die Route im Schnellzug über Barcelona-Sevilla nach Faro gibt. Allerdings ist das dann keine reine Eisenbahn-Route, da sich der letzte Abschnitt im Bus abspielt.

LG

 
Hallo Dennis,
vielen Dank für diesen wirklich wunderbaren Bericht, ganz großes Kino! Diese Idee ist wirklich toll und auch toll umgesetzt.

Du suchst nach Anregungen? Keine Ahnung, ob das noch eine Anregung ist, aber wir sind vor etwa 30 Jahren mal von Madrid nach Lissabon gefahren (also die Strecke, wir sind aber letztlich in Coimbra gelandet). Also im Grunde eine Intercity-Verbindung zwischen zwei europäischen Hauptstädten. Und was da fuhr war das, was man bei uns "Ferkeltaxi" nennt. Das ist meistens eine Doppeltriebwagenkombination, mit der die Bauern vom Land in die Stadt fahren. Deshalb heißt das auch "Ferkeltaxi".

Wir waren damals jedenfalls ziemlich überrascht, dass da nicht etwa eine moderne schnelle Bahnverbindung war, sondern ein Triebwagen, der sprichwörtlich an jeder Milchkanne hielt. Wenn ich mich richtig erinnere, dauerte die Fahrt, es sind etwa 600 Kilometer, zwischen Madrid und Coimbra, so um die 12 Stunden. Nach Lissabon hätte es noch mal wahrscheinlich zwei drei Stunden länger gedauert.

Wie das wohl heute aussieht? Vermutlich ist die Strecke längst modernisiert und die alte Trasse ist vielleicht noch als Regionalbahn vorhanden? Vielleicht mal eine Anregung, zwischen europäischen Hauptstädten möglichst nicht auf den schnellen Verbindungen zu fahren ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt keine durchgehende Verbindung von Lissabon nach Madrid. Umsteigen in Abrantes oder Entroncamento und Badajoz.
Schnellste Verbindung Lissabon ab 12h39 Madrid an 22h04 ( lokale Zeiten) dh Fahrzeit 8 Std. 25 Minuten. In Portugal hält der Zug weiterhin an jeder Milchkanne und jedem Milchkännchen.
Meine letzte durchgehende Fahrt war vor ca. 8 Jahren im Schlafwagen. Damals ab Lissabon um 21h30 und Ankunft Madrid morgens um 8h00 (lokale Zeiten).
Johan
 
@Dom Estêvão
Haha, vielen Dank. Mit der Abmeldung kann ich scheinbar gut auf mich aufmerksam machen. :-D
Finde ich total gut, da ich auch gerne Bahnreisen mache. Ich bin 1985 zusammen mit einem Freund erstmals mit dem Zug auf die iberische Halbinsel gefahren. Deutschland - Liège - Paris - Toulouse - Abstecher nach Montpellier und Beziers - via Port Bou nach Barcelona - Tudela de Navarra - Valladolid - Salamanca - Caceres (Teilstück Salamanca Cáceres gab es damals noch) - Abrantes - längerer Aufenthalt am Stausee Castelo de Bode - Ausflüge nach Tomar - Castelo Brano e Rodao - Lissabon. Von Abrantes nach Madrid und von dort aus mit dem Bus zurück nach Deutschland, da die 30 Tage Gültigkeit überschritten waren.
 
Hallo Dennis,
vielen Dank für diesen wirklich wunderbaren Bericht, ganz großes Kino! Diese Idee ist wirklich toll und auch toll umgesetzt.

Du suchst nach Anregungen? Keine Ahnung, ob das noch eine Anregung ist, aber wir sind vor etwa 30 Jahren mal von Madrid nach Lissabon gefahren (also die Strecke, wir sind aber letztlich in Coimbra gelandet). Also im Grunde eine Intercity-Verbindung zwischen zwei europäischen Hauptstädten. Und was da fuhr war das, was man bei uns "Ferkeltaxi" nennt. Das ist meistens eine Doppeltriebwagenkombination, mit der die Bauern vom Land in die Stadt fahren. Deshalb heißt das auch "Ferkeltaxi".

Wir waren damals jedenfalls ziemlich überrascht, dass da nicht etwa eine moderne schnelle Bahnverbindung war, sondern ein Triebwagen, der sprichwörtlich an jeder Milchkanne hielt. Wenn ich mich richtig erinnere, dauerte die Fahrt, es sind etwa 600 Kilometer, zwischen Madrid und Coimbra, so um die 12 Stunden. Nach Lissabon hätte es noch mal wahrscheinlich zwei drei Stunden länger gedauert.

Wie das wohl heute aussieht? Vermutlich ist die Strecke längst modernisiert und die alte Trasse ist vielleicht noch als Regionalbahn vorhanden? Vielleicht mal eine Anregung, zwischen europäischen Hauptstädten möglichst nicht auf den schnellen Verbindungen zu fahren ...

Hallo Kailew,

vielen, vielen Dank :)
Die Anregung mit den Ferkeltaxis finde ich auch ziemlich spannend. Hehe... Du hast davon nicht zufällig noch Fotos? ;)
Ich gehe mal davon aus, dass diese Strecke heute durch die Verbindung Madrid - Badajoz - Entroncamento bedient wird. Zwischen Madrid und Badajoz fährt ein moderner IC. Für den Abschnitt von Spanien nach Entroncamento habe ich einer Facebook-Gruppe das hier gelesen: "zum schluss eingleisig, unelekrifiziert, in einem kleinen grünen triebwagen. planmässig vier stunden für 250km durch wunderschöne landschaften und verlassene bahnhöfe. " ... Das klingt doch auch etwas "ferkelig". :-D

Aber ja, ich bin sonst eigentlich auch immer für die langsamen Züge. Daher würde ich beim nächsten Mal auch mehr Fokus auf das portugiesische Hinterland legen wollen.
 
Finde ich total gut, da ich auch gerne Bahnreisen mache. Ich bin 1985 zusammen mit einem Freund erstmals mit dem Zug auf die iberische Halbinsel gefahren. Deutschland - Liège - Paris - Toulouse - Abstecher nach Montpellier und Beziers - via Port Bou nach Barcelona - Tudela de Navarra - Valladolid - Salamanca - Caceres (Teilstück Salamanca Cáceres gab es damals noch) - Abrantes - längerer Aufenthalt am Stausee Castelo de Bode - Ausflüge nach Tomar - Castelo Brano e Rodao - Lissabon. Von Abrantes nach Madrid und von dort aus mit dem Bus zurück nach Deutschland, da die 30 Tage Gültigkeit überschritten waren.
Wow. Das klingt ziemlich spannend. Hast du zufällig Fotos davon? Ich bin ja immer ein bisschen neidisch auf die Zugreisen in den 80ern :)
 
Noch ein kleiner Zusatz zu meinem Beitrag. Als der Zug in Lissabon um 21h30 los fuhr, war der Barwagen schon ganz gut gefüllt. Er füllte sich weiter, was ein Vorteil war, denn Umfallen war in Kurven oder beim Schwanken des Zuges nicht möglich. Wein und Bier flossen reichlich. Bestellte man anfangs noch 'um copo de tinto' so wurde es schon bald 'garrafas' die man sich brüderlich und schwesterlicht mit seinen Nachbarn teilte.
Die Nacht in der Horizontale' war nur ganz kurz.
War ich in Lissabon allein in den Zug eingestiegen so stieg ich morgensfrüh in Madrid zusammen mit einem Kater aus.
Johan
 
Schön...da bin ich nicht der einzige Eisenbahnromantiker.
Empfehlenswert ist der alte begehbare Bahnhof von Barreiro gegenüber von Lissabon (am besten einmal tags und einmal nachts)
Oder die stillgelegten Gleise und Tunnel von Porto mit Blick auf den Douro.
Gruß Matthias
 
Schön...da bin ich nicht der einzige Eisenbahnromantiker.
Empfehlenswert ist der alte begehbare Bahnhof von Barreiro gegenüber von Lissabon (am besten einmal tags und einmal nachts)
Oder die stillgelegten Gleise und Tunnel von Porto mit Blick auf den Douro.
Gruß Matthias
Hallo Matthias,

Ich freue mich auch immer über alle romantischen Mit-Zugreisenden. :)
Danke für den Tipp. Den Bahnhof Barreiro hatte ich tatsächlich noch gar nicht auf dem Radar.

Die stillgelegten Gleise in Porto habe ich bei meinen Streifzügen dort gefunden. Ganz zufällig habe ich heute frisch einen Blog-Beitrag dazu zum Teilen. :-D

 

DOURO TAL​


Hallo ihr Lieben
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schließlich möchte ich noch einen Beitrag zum Bahnreise-Urlaub im Douro-Tal mit euch teilen.
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❤️


Mittlerweile habe ich nämlich auch meinen Blog-Artikel zur Fahrt mit der Linha do Douro von Ende März fertig bekommen. Mit Fahrplänen und kleinen Tipps.
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Auch hier freue ich mich natürlich auf weitere Tipps und Anregungen zu diesem wunderschönen Fleckchen Erde.
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Liebe Grüße und einen schönen Sonntag euch allen.
❤️
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