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Nelkenrevolution vor 50 Jahren: Kleine Presseschau

kailew

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Hallo zusammen,
anlässlich der Nelkenrevolution in Portugal heute vor 50 Jahren hier eine kleine Presseschau, was die Medien in diesen Tagen dazu berichten (Ich habe Quellen hinter Paywalls bewusst weggelassen):

Die Geschichte aus der Tageszeitung taz handelt von Helena Rato, einer ehemaligen Aktivistin, die am Morgen des 25. April 1974 in Brüssel im Exil lebte, als sie vom Putsch gegen den portugiesischen Diktator António Salazar erfuhr. Sie war Teil einer Familie, die unter der Diktatur gelitten hatte, und war selbst politisch aktiv. Rato war im Widerstand aufgewachsen und organisierte als Studentin Streiks und unterstützte politische Gefangene. Nachdem ihr Name auf einer Liste von Regime-Überläufern erschienen war, entschied sie sich zur Flucht und lebte danach im Exil. Die Nelkenrevolution von 1974 stürzte die Diktatur, brachte jedoch eine Zeit politischer Turbulenzen mit sich. Trotz anfänglicher Hoffnungen auf sozialistische Reformen und Utopien musste Portugal mit wirtschaftlichen Herausforderungen und politischer Instabilität umgehen. Heute erinnert das Land an die Revolution, aber auch an die damit verbundenen Ideale, während einige linke Kräfte eine "neue Revolution" fordern, um soziale Ungleichheit und andere Probleme anzugehen. Helena Rato, nun 80 Jahre alt, bleibt politisch aktiv und setzt sich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ein.

Die Sendung beschreibt die politischen und gesellschaftlichen Umstände Portugals nach dem Sturz der Monarchie. Unter der Herrschaft von Antonio de Oliveira Salazar erlebte das Land wirtschaftliche Probleme und politische Repression, insbesondere durch die Geheimpolizei PIDE. Der Ausbruch des Kolonialkrieges 1961 verschärfte die Lage weiter. Am 25. April 1974 kam es zum Putsch, bekannt als Nelkenrevolution, der zur Kapitulation der Regierung führte. Trotz anfänglicher Unruhen setzte eine Phase politischer Umwälzungen ein, darunter eine Landreform und die Unabhängigkeit der meisten Kolonien. Portugal trat 1986 der Europäischen Gemeinschaft bei, und der 25. April bleibt bis heute ein portugiesischer Nationalfeiertag.

In der Nacht auf den 25. April 1974 brach in Portugal die Nelkenrevolution aus, sie beendete die Militärdiktatur. Eine wichtige Rolle dabei spielte die Musik. Heute treten wieder portugiesische Musiker mit ihrer Musik für Demokratie und Freiheit ein.


Der Artikel beschreibt die historischen Ereignisse rund um die Nelkenrevolution in Portugal im April 1974. Ausgelöst durch die Ausstrahlung eines verbotenen Liedes im Radio, das eine Welt ohne Diktatur und Ausbeutung beschrieb, erhob sich das Militär gegen die repressive Regierung unter Salazar und Marcelo Caetano. Die Revolution führte zu politischen Umwälzungen, darunter die Unabhängigkeit der Kolonien und die Einführung demokratischer Reformen. José Afonso, ein bekannter Oppositionskünstler, spielte eine bedeutende Rolle, und sein Lied "Grândola, vila morena" wurde zum Symbol des Aufstands. Trotz anfänglicher Unruhen und politischer Differenzen führte die Nelkenrevolution letztendlich zu einem demokratischen Wandel in Portugal.

Am 25. April 1974 beendete die Nelkenrevolution in Portugal 48 Jahre faschistischer Diktatur und 13 Jahre Kolonialkrieg. Zugleich markiert der Tag die Gründung der portugiesischen Demokratie. André Kuper, Präsident des Landtags Nordrhein-Westfalen, hat zum 50. Jubiläum der Nelkenrevolution S.E. Francisco Ribeiro de Menezes, Botschafter der Republik Portugal, und rund 70 Gäste empfangen.

In seiner Sendung beschäftigt sich der HR mit vielen Fragen: Wie wirkt diese Revolution fort, wie steht Portugal 50 Jahre später da und welche Kräfte auch aus Deutschland haben mitgewirkt an einer portugiesischen Demokratie? Darüber spricht der Sender mit dem Historiker Holger M. Meding, mit der SPD-Politikerin Heidemarie Wieczorek-Zeul, mit unserer Korrespondentin Franka Welz und mit Manuel Campos von der Deutsch-Portugiesischen Gesellschaft.

Ein Video zur Nelkenrevolution.

Beim Deutschlandfunk ist der kirchliche Widerstand das Thema: In der Nacht zum 25. April 1974 wurde die Diktatur in Portugal gestürzt. Zuvor hatte sich Widerstand unter Priestern und Gläubigen formiert. Zwei Priester wurden verhaftet, einer davon ist António Janela. Er erinnert sich an die dramatische Zeit.

Die Nelkenrevolution vom 25. April 1974 beendete die faschistische Diktatur in Portugal und markierte einen historischen Wendepunkt. Ausgelöst durch die Ausstrahlung verbotener Lieder im Radio, führte der Aufstand zu einem weitgehend unblutigen Militärputsch gegen Marcelo Caetano, den Fortführer der jahrzehntelangen Salazar-Diktatur. Die Bewegung der Streitkräfte (MFA) forderte Demokratie, Dekolonialisierung und Modernisierung. Caetano wurde gestürzt, politische Gefangene befreit und Exilanten kehrten zurück. Doch die folgende Phase der demokratischen Normalisierung war von Unruhen und Auseinandersetzungen geprägt. Die sozialistischen Versprechungen der Revolution wurden nicht erfüllt, und ab 1979 kam es zu einem konterrevolutionären Rückschlag, der die Sozialistische Partei aus der Regierung verdrängte und Portugal in der NATO und EG verblieb. Die Nelkenrevolution war ein heroischer Akt der antifaschistischen Befreiung, aber kein Schritt zum Sozialismus.

Mit der Rolle der Musik bei der Nelkenrevolution beschäftigt sich dieser Artikel der Frankfurter Rundschau.

In diesem Zeitzeichen erzählt Hans Rubinich:
  • wie eng die Verbindung der katholischen Kirche zur Diktatur ist,
  • wie die Geheimpolizei mit politisch Andersdenkenden umgeht,
  • welche Gründe schließlich zum Putsch führen,
  • in welcher Kleinstadt in NRW die Sozialistische Partei Portugals gegründet wird,
  • wie die Portugiesinnen und Portugiesen heute die Zeit der Diktatur bewerten.

Wer Ergänzungen hat: Immer her damit!
 
Das ist super, vielen Dank @kailew!

hier noch was:




Wir durften ja auch einmal live erleben, wie gefeiert wird.
Das war 22 auf Faial in Horta, auch mit filmischen Dokumentationen.

Leider habe ich einen Vortrag in Trier verpasst, weil ich felsenfest überzeugt war, er würde heute stattfinden. War aber gestern. :klatsch:
 

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