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Mit dem Rollheim nach Portugal

Ich bin wieder unterwegs und auch schon wieder gut im Alentejo angekommen.
Die Route führte diesmal über Bordeaux, wo ein Portugiese mit seiner Familie lebt.
Es verbindet uns eine über Funk entstandene Freundschaft und nun war ein Anlaß,
ihn nach drei Jahren auch mal persönlich zu besuchen, ein Funkgerät war defekt.
Ich kam Sonntag Abend an und am Montag Vormittag lief das wieder.
Ich habe es noch auf die absolute Frequenz kalibriert, das lag nach 30 Jahren schon etwas daneben,
dann war das eigentlich angedacht, daß ich auf meiner Route rasch weiter führe.

Das war eine für mich neue Route und ich hatte nun keinen Router dabei,
das war spannend, so ganz ohne Internet-Unterstützung zu navigieren.
Ich hab da noch so einen Atlas mit Papier von 2008, das geht noch gut.
Ich kam ganz gut quer durch Frankreich und bei der Autobahnausfahrt im Zielgebiet
fragte ich einen Polizisten nach dem Weg, der mich dann aber noch in die verkehrte Richtung weißte.
Unterwegs an einer kleinen Tankstelle auf dem Dorf hat mich die Frau hinter Plexiglas an der Kasse
angemotzt, weil meine Strumpfmaske nicht irgendeiner Norm entspräche,
den Polizisten hat das nicht gestört.

Den Router habe ich vergessen, weil es schon die dritte Abfahrt war.
Also ich habe schon drei mal alles gepackt und ver-räumt gehabt,
da kam wieder etwas oder jemand dazwischen und ich habe teilweise wieder ausgepackt.
So bin ich, ziemlich komplett, es war ja immer irgend was, das mich eigentlich aufgehalten hätte,
doch noch los gefahren und habe am letzten Tag auch eine neue Tachowelle montiert.

Ich wäre aber auch ohne Tachowelle gefahren, so wie ich schon mit zwei gebrochenen Blattfedern,
oder mit enormen Wasserverlust wegen Rissen im Zylinderkopf los gefahren bin.
Die anderen Geschichten, wie ohne Funktion der Lichtmaschine, oder ohne Datenkabel für die Kamera,
sind weiter vorne beschrieben.
Diesmal war ich eigentlich gut vorbereitet, Vorräte eingekauft, ja sogar Luft in den Reifen nachgefüllt.
Auch habe ich brav noch etwas Klopapier gebunkert, wie man das ja von mir als Konsument erwartet.
Das alles ist gerichtet und fahrbereit, den TÜV habe ich auch schon im November erledigt.
Dabei wurde diesmal nur die fehlende Katze bemängelt, hat er ja nicht oft, daß Einer
mit der Hilfe der Katze durch die Prüfung kommt und er hat sich schon auf den Katz gefreut gehabt.
Der Bremsenprüfstand war jetzt komplett neu und sauber, den hätte der Katz jetzt inspizieren dürfen.

Es wäre also durchaus möglich gewesen, diesmal deutlich vor Weihnachten in Portugal an zu kommen.
Der Vorsprung hat sich dann diesmal in Frankreich endgültig "vertrödelt".
Ich stand südlich von Bordeaux eine Woche, weil ich den nachgesandten Router erwartete.
Dabei habe ich einige Köstlichkeiten der Portugiesischen Familienküche erleben dürfen.
Bei zwei Hemden hat es mir einen Knopf am Bauch abgesprengt.
Auch die Funkgeräte der benachbarten portugiesischen Funkfreunde, die da noch kamen,
brachten Kurzweil und viel Portugiesisch zu üben.
Du bist noch nicht da und doch schon mittendrin.
 
Ich kam also sicher und ohne Zwischenfälle am Weihnachtsabend im Alentejo an.
Bei einem Zwischenhalt auf der Autobahnraststätte Estremoz sah ich ein paar Kaninchen,
die gleich in dem Grün hinter den LKW-Parkflächen ihre Löcher im Boden haben.
Die laufen nicht weg, wenn Du die Tür knallst, die zucken nicht mal,
aber wenn Du auf sie zu gehst,
sind sie während eines Wimpernschlages aber so was von verschwunden,
seehr beeindruckend, aber nicht fotografierbar.

Zu erwähnen sei noch, daß einem über die nördliche Route andere Fahrzeuge begegnen,
als über die Südroute durch Spanien, viele Sattelzüge aus Marokko und PKWs aus der Schweiz.
Gerade die Tage vor Weihnachten haben mich viele Schweizer Fahrzeuge überholt.
Die Marokkaner sind auch schneller als ich, aber der Fahrstil ist noch mal verwegener,
als der der Lithauer, die wollen Weihnachten noch daheim sein, da pressiert´s.
Ich stehe wieder an meinem Platz im Wald, die Einladungen zum Abendessen,
der Weg zum Bäcker, morgens im Nebel oder im Regen, der Pfad mit den Löchern und
den Schlammpfützen mit den Wildschweinfußabdrücken, das frische grüne Gras,
es ist alles wie gewohnt, Winter im Alentejo.

Im Fernsehen zeigten sie ein Amateurvideo mit ein paar kichernden alten Männern,
die irgendwo im Alentejo durch ein paar Schneeflocken, die kaum eine Schicht auftrugen,
in Verzückung gerieten und versuchten Schneebälle zu machen.
Ich habe weit und breit keine gesehen und bin auch froh, vielleicht nicht so arg am Kichern.

Ja, es ist dann auch wieder lockdown und ich bin daher wieder nicht unterwegs.
Schon irgendwie blöd, da hast den Motor fit und alles,
-und dann bist ein Stehzeug.

Meine Nachbarinnen kaufen für mich ein, ich hab ein Glück, daß ich nicht raus muß.
Die Funkantenne ist auch schnell aufgestellt und die Macanudos de Radio loben meine Fortschritte
mit der Sprache, es gibt auch ein paar gelegentliche Verbindungen nach Berlin und Brasilien.
Es ist halt so gar nichts los hier, es gibt fast nichts zu Löten,
auch keine Flöhe oder Zecken mehr zu fangen, ich bin nicht ausgelastet,
da kommt man auf so Ideen.

Da gibt es ein Lokalradio in Grandola auf der Frequenz 91,3MHz.
Ja, ich höre auch mal normales UKW-Radio auf Portugiesisch, und da gerne regional.
Bei der Aussendung war ein störender Pfeifton mit 5,2kHz und der rechte Kanal leise.
Im Facebook fand ich eine Gruppe RCG Radio Clube Grandola, da schrieb ich eine Message hin.
Es wurde prompt geantwortet ein IT-Professor, also wurde mein Standort mittels Satellitenbild,
wo ich , d.h. das Rollheim, zu sehen bin, ganz modern schnell übermittelt.
Der Mann kam, brachte, ich lötete und reparierte das redundante Gerät erst mal,
damit das defekte Teil dann eben damit ersetzt werden kann.

Bei Lagos hatte ich vor zwei Jahren einen Computermonitor zur Reparatur,
der im Netzteil zwei neue Elkos brauchte, damals wurden fünf bestellt und
so hatte ich zwei für das Netzteil des MPX-Encoders vom historisch wertvollen Radiosender
aus den 80ern, der vor einiger Zeit ein moderneres Schaltnetzteil implantiert bekommen hat,
wo keiner einen Plan oder eine Ersatzteilliste wüßte,
einfach so mitten im Wald fernab der großen Städte , DABEI !
Das Gerät war also am nächsten Tag zur Abholung bereit, der Mann war begeistert.
Neben dem Funkmeßplatz habe ich dieses Jahr auch noch einen Spektrumanalyser dabei und
ich konnte ihm Fehler der Aussendung seines Senders mittels eines SDR SoftwareDefindeRadio
live und in Farbe auf dem Computermonitor zeigen.
Es gefiel im , was ich so als "kleines Meßgeräte-Besteck" dabei habe,
aber diesen Fehler habe ich wieder nur mit den Fingerspitzen gefunden,
die Elkos waren schnell heiß,
das gefiel ihm auch.
Inzwischen hat er es schon getauscht und der Sender erklingt wieder in gewohnter Qualität.
Ich erwarte mit Spannung das pfeifende Gerät, vielleicht endlich mal ein komplizierter Fehler,
wo ich mein mitgebrachtes Equipment mal etwas "ausfahren" kann und richtig suchen muß.

Ihr seht also, die übliche "Ferienstimmung" kommt nicht auf, hier ist auch lockdown und
man muß sich wirklich was einfallen lassen, damit man was tun kann.
Ein normaler CB-Funker ist nicht systemrelevant, der kann nicht kommen,
aber der Lokalradiosender, der ist schon wichtig.
Natürlich mit allne Maßnahmen, der Mann trug ohne Unterbrechung diese "bessere" Maske,
blieb auf Abstand und so weiter.

Und wieder mal verblüffte mich ein Portugiese mit seinem Einfallsreichtum.
Wie ich da so im Wald stehe, kommt ein Bekannter aus der Großstadt,
der jedes Jahr mit dem Wohnmobil und der ganzen Familie her kommt,
mit seinem kleinen weißen Lieferwagen ohne Fenster, die Kinder hinten drin,
mit Teppichresten, die normal untergelegt werden, bereit sich zu verstecken -uund
einen selbst ausgedruckten Arbeitsauftragszettel dabei, falls man in eine Kontrolle kommt.
Die Frau blieb zu Hause, die war in der Virenpanik unfähig , was weiß ich.
Sie übernachteten ein Wochenende in einem sauberen Leerstand in der Nähe und die Kinder lebten auf,
sie bekamen richtig Farbe im Gesicht, aber die ließe sich auch nicht fotografieren,
das ist ein Strahlungsspektrum, das die Kamera nicht erfasst.

Vierzehn Tage drauf waren sie wieder da, diesmal die Frau dabei, die war vielleicht blaß,
aber nun begeistert mit den Kindern im Wald unterwegs.


 
Und wieder ein sehr lebendiger Bericht, vielen Dank dafür.
Wie toll, was Du da für coole Aufträge hast und bekommst.
Also der Schutz- Engel für Elektronik sozusagen :-D.
 
Sag das nicht zu laut, Engel werden verdächtigt Wunder zu tun, das liegt mir fern,
ebenso irgend religiöse Bezüge, aber der Spruch geht:
"wen der liebe Gott einmal bei der Arbeit erwischt hat, den läßt er nimmermehr in Ruhe."

Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und da repariert mal halt hier und da ein Wenig.
Ich mache bevorzugt Funk und weniger Solaranlagen, um da mal gleich Anfragen im Keim ...
Dafür gibt es hier genug etablierte Spezialisten verschiedener Muttersprachen in Portugal.

Ich wurde auch diesen Winter wieder zu einer Solaranlage gerufen, höchst dramatisch,
weil doch die "bösen" Spezialisten so hohe Kostenvoranschläge machen und
ob man da nicht etwas machen könnte, das billiger sei und so weiter.
Mir blieb auch hier wieder nur zu sagen, daß es nun wirklich an der Zeit ist,
nachdem die Garantiezeit von 15 Jahren lägst abgelaufen ist,
man also nichts mehr beim Hesteller reklamieren kann und
der Akku Baujahr 1996 nun wirklich durch ist und
es nun wirklich, endlich ein paar tausend Euronen Investition in 24V und 1000Ah braucht.

Irgendwie scheinen Solaranlagenbesitzer ein persönliches Verhältnis zu ihrem Akku auf zu bauen,
"wir haben uns schon so an ihn gewöhnt" , oder so, es ist jedes mal Herz-zerreißend.

Jetzt liefere ich noch ein paar Bilder nach,
unterwegs, ein paar hundert Kilometer vor Bordeaux
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überkorrekt mit Abstand geparkt und gegenüber geht auch wieder die Sonne auf.
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Diese Episode mit der Solaranlage hatte noch ein Nachspiel,
da war nicht nur der Akku schwach, da hatte der Wechselrichter auch noch was.
Der Fehler zeigte sich aber nicht in meiner Gegenwart, die erste Zeit jedenfalls.
Er setzte aus und zeigte im "Error-Monitor" Kühlkörper-Übertemperatur.
Tatsächlich war der Kühlkörper des 3,5kW Wechselrichters aber kalt.
Ich hab dann eine Leitung vom Wohnmobil zum "Solarraum" gelegt,
um mein Oszilloskop während der Fehlersuche unabhängig zu versorgen.
Operation am offenen Wechselrichter:
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Auf der Steuerplatine hat Mäuseurin, die Leiterbahnen teilweise angefressen und
ein Multiplexer-IC hat einen typischen Fehler, nach der Zeit nichts besonderes.

Ich will mich nicht in Details verlieren, es war halt die einzige technische Kurzweil,
diese Nachbarschaftshilfe während des Lockdowns.

Kaum ist der Lockdown beendet, mache ich mich wieder auf den Weg und
besuche einen alten Freund und Katzenvater vom Bruder vom Katz, dem Beppo.
Doch so ganz kommt es gar nicht dazu, es passiert mir ein Unfall, ein Verkehrsunfall.
Mir ist ja in siebenundzwanzig Jahren schon der Eine oder die Andere rein gefahren,
aber das hier war ein Spektakulo ganz besonderer Art, ohne Verletzte, aber
mit einem verwegenen Stunt, ganz portugiesisch, möchte ich mal sagen.
Die Einfahrt zu meinem Freund ist ein Sandweg mit einer Brücke auf der einen und
einem großen Baum auf der anderen Seite, da saust man mal eben nicht so rein.
Mit gesetztem Blinker und aktiver Motorbremse reduziere ich mein Tempo,
um dann mit vielleicht fünf bis zehn Kilometer pro Stunde ab zu biegen.
Im Rückspiegel nähert sich ein kleiner weißer Kastenwagen sehr schnell.
Vor mir führt die Hauptstraße zunächst eine kleine Rechtskurve um dann
in einer großen unübersichtlichen Linkskurve um den Monte meines Freundes.
Da denkst Du nicht, daß da jemand auch nur daran denkt, vorbei zu fahren.
Aber kurz vor Feierabend Richtung Firma ...
Ich habe den Kastenwagen zunächst im linken und dann im rechten Spiegel gesehen und
bin davon aus gegangen, daß er hinter mir bleibt und
ich meinem Abbiegevorgang normal fortsetzen kann.
Beim Einschlagen schaue ich immer noch mal in den Spiegel, das ist antrainiert,
da war er aber gerade nicht zu sehen, der war schon durch,
er war schon im toten Winkel fast auf der Höhe des Fahrerhauses.
Ich hab gelenkt und Gas gegeben, da gab es einen dumpfen Schlag.
Der Lieferwagen, der eben noch mit ca. sechzig Kilometer pro Stunde an mir vorbei fuhr,
war plötzlich ganz stark abgebremst mit ca zehn Stundenkilometern
hochkant auf den linken beiden Rädern vor mir auf der Fahrbahn diagonal Richtung Abgrund.
Der hat sich mit dem letzten Eck von seiner Karosserie bei mir an der Stoßstange verhängt.
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Dabei hat er die Stoßstange ganz arg noch vorne verbogen, was für eine Wucht !

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Der Mann hat hervorragend reagiert, ich hab Ahnung vom auf zwei Rädern fahren,
er hat das Fahrzeug schnell unter Kontrolle und auf die vier Räder gebracht und
vor dem Abgrund zum Bach noch die Kurve gekriegt.
Er hätte es auch auf den Spiegel, auf´s Dach, oder in den Graben legen können.
Ihr könnt Euch vielleicht vorstellen, was es da vorne im Auto für einen Ruck gegeben hat,
wie das Männlein im Gurt hing, an der Tür klebte und mit dem Kopf gegen das Fenster gedotzt ist.
Ei war der arg aufgeregt und es hat ihm sehr leid getan, er hat fast geheult.

Er gab mir seine Nummer , die Nummer seines Chefs und die Zusage, daß der Schaden übernommen wird.
Entgegen der allgemeinen(deutschen) Ratschläge habe ich keine Polizei einbezogen.
Die Stoßstange hat jetzt der Federnschmied in Santiago do Cacem in der Halle liegen,
wenn er dazu kommt, er hat grad einen großen Auftrag, dann macht er das wieder gerade.
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Nach ein paar Wochen war ich wieder mal dort, um nach zu sehen, die liegt noch so ...
Ich hab ihm ja gesagt, ich bin kein Tourist, es hat etwas Zeit.

Derweil fahre ich halt ohne Stoßstange rum,
das Nummernschild ist montiert, da kann eigentlich niemand was sagen.
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Der Bahnhof von Santiago, da hab ich auch mal Fliesen zum Fotografieren, es parkt sich so leicht.
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Wieder fällt mir ein Detail auf, den Eseln damals ging es gut, die waren nicht mager
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So schön verspielt
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das gefällt mir.

Es gibt aber auch wieder Bilder von Naturerignissen,
die nächste Fahrt ging an den Barragem de Santa Clara A Velha
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das bekannte "Postkarten-Motiv" hat im Januar den Sonnenaufgang rechts und
weils so schön ist, einen Moment später nochmal
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nochmal später ist dann gar nicht mal so schön, da fehlen etwas Wolken und etwas rötliche Tönung.
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Weil es Anfang Juli selten ist, daß es so feucht ist, noch ein Foto,
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Irgendwann am Anfang dieses Threads hatte ich mal die Vorstellung,
ohne Wiederholungen aus zu kommen, inzwischen nehme ich das hin,
so wie beim Haus am Meer ... , da war auch ein Abstand,
weil das Motiv schon lange(12 Jahre) her ist und die Mühle in den Wolken jetzt grad soo schöön ...

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Du hast keine Vorstellung, wer hier geschmort wurde.
Mein Router ist nun endlich mit sieben Monaten Verzögerung bei mir angekommen.
Ich bin wieder online.

Bei DHL ist es neuerdings der Brauch,
daß man die Telefonnummer des Empfängers bei der Adresse dazu schreibt
.
Dann rufen die an, wo man sein Paket holen kann.
Das muß man wissen, aber das macht die Sache auch unattraktiv,
wenn man dann noch 20km zu einer DHL-Zentrale fahren muß, sein Paket zu holen.
Andere Pakete mit genau der selben Adresse kamen in dieser Zeit regulär an.
Mein Tabaklieferant ist seit zwei Jahren nur noch mit UPS nach Portugal am Ausliefern,
weil es mit DHL allerlei Differenzen zur Zustellmetalität und "verlorene" Pakete gab.
Der Krimi war aber für die Familie in Frankreich auch noch sehr dramatisch,
die bekamen das Paket ewig nicht zurück.
Die Frau hat drei Monate jeden Tag bei denen angerufen und
ist sieben oder acht mal hin gefahren, hat den ganzen Laden "aufgemischt" und
hat mit der stärksten Wasserkraft der Welt, der Frauenträne, bewirkt,
daß das Paket von einer Abteilung, die das nicht zugestellte Zeuch dann eigentlich versteigert,
doch wieder heraus gegeben wurde. Die wollten das erst gar nicht zurück geben.
Meinem Funkfreund ist da eine Art "mafiöse Struktur" aufgefallen,
aber das sind Mutmaßungen, dazu schreib ich nichts weiter.
 
Danke, ja ich hab wieder fotografiert, eine ganze Weile hatte ich wenig Lust dazu,
aber es gibt halt doch immer wieder schöne Motive, wie hier in Barreiro.
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Hier sieht man die überlegene Tarnfarbe beige !
Da das große Gelände mit dem Sandparkplatz nun vollends bebaut ist,
da gibt es jetzt einen großen Lidl und einen MC Donalds,
mußte ich neben einem alten Bekannten auf das Gelände der Pfadfinder ausweichen.
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Auch da ergeben sich nette Perspektiven, die Reihe Lichter ist das Stahlwerk von Palmela,
da rumpelt es ab und zu mächtig.
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Neben den verschiedenen traditionellen Restaurants war ich auch wieder im
Casa das Bifanas und habe einen Prego (Steaksemmel) genossen.

Jetzt komme ich zu einer seltsamen Beobachtung, da beim MC Donalds lungern ein Haufen
junger wohlgenährter Männer mit Motorrollern herum, sie tragen rechteckige Rucksäcke.
Zunächst glaubte ich, die offensichtlichen Kurierfahrer machen da beim MC Essenspause.
Nach und nach erkannte ich, daß sie das Zeuch in den Rucksack packen und scheinbar ausliefern.
Auf einigen Rucksäcken stand ein Schriftzug "Uber Eat".
Das machte mich neugierig, gibt es doch so viele so gute und frische Sachen hier,
daß doch eigentlich dieser amerikanische Fastfoodkonzern hier nicht viel verkaufen kann.
Kann es sein, daß diese Firma für die verwöhnten Portugiesen eine spezielle Qualität anbietet ?
Also habe ich im Selbstversuch einen Cheeseburger und eine Portion Pommes abgeholt.
Boah ey, das Zeuch ist ja noch schlechter als bei uns, schon das gleiche Zeuch,
aber noch liebloser zubereitet, der Käse nicht gescheit angeschmolzen und die Pommes labbrig.

Echt jetzt ? ich kann es nicht glauben, was für eine Geschmacksverirrung,
die machen hier aber richtig viel Umsatz.

Die andere Geschichte muß ich erst mal noch hinterhererzählen:
Da war doch dieser rote Kater in Barreiro mit dem sich Domingo doch so gut verstand.
Der mit dem blauen Glitzerhalsband mit Glöckchen, mit dem Büchsenöffner mit Tattoos und Piercings.
Der auch im Jahr darauf mit Domingo wieder über die Felder und Komposthaufen zog.

Ich habe inzwischen schon ein paar Facebook-Freunde und Freundinen in Barreiro.
Eine davon ist die Frau eines Wohnmobilhändlers, wo ich echt nicht wußte wozu die dabei ist.
Nun hat im Herbst eine Freundin dieser Freundin ein Bild von einem lieben roten Kater gepostet,
den sie in der Parkgarage vom Continente "gefunden" und "gerettet" hat.
Der Kater auf dem Foto hatte ein neues Halsband mit Goldrand abgesetzten farbigen Flächen.
Ich saß wie angenagelt am Rechner und hab der Frau auf ihren Post geschrieben,
wo der Kater zu Hause ist, mit Straße und Hausnummer und daß er ganz bestimmt dort hin gehört.
Ja und einen dezenten Hinweis, daß sein Büchsenöffner Ornamente liebt,
damit sie nicht so erschrickt, wenn sie den Kater zurück bringt.
Die Parkgarage vom Continente ist 600m Luftlinie von der Adresse entfernt.
Für einen Kater noch weit innerhalb des Reviers, quasi zu Hause.

Einen Tage später war diese Frau und der Post für mich im Facebook nicht mehr sichtbar.
Das geschieht, wenn man von der Person geblockt wird.
Ich war nun einige Zeit im Ungewissen, ob der rote Kater wieder zurück gefunden hat.

Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie ich mich dann jetzt im Juli gefreut hab,
als er mich beim Essen auf der Terrasse der Cooperativa besucht hat.
Er ist älter geworden, etwas zerzaust und hat so einige Kampfspuren, aber er ist es !
Er hat mich nicht erkannt, war ich doch ohne Auto vor der Tür dort und
rieche ich doch nicht mehr nach meinem Katz,
aber die mit Vorbedacht mitgebrachte Portion Naßfutter hat er gerne angenommen.
 
Wie schön, wieder von Dir zu lesen, @Klima-Asylant.
Und wieder die dollsten Abenteuergeschichten.
So gut, dass der Rote wieder angekommen ist!
Und wunderwunderbare Bilder, das Spinnennetz gefällt mir besonders.
Alles Beste weiterhin und gute Fahrt allzeit.
 
Danke für die Blumen, ich hab jetzt noch mal rauf gescrollt,
ob ich da was übersehen habe, Abenteuer liegen mir fern, die fürchte ich eher,
ich bin mehr so der ängstliche Stubenhocker-Typ.
Wie Mutter immer sagte: (sie hat zwei Schulkameraden an der Ostfront verloren)
"Lieber ein lebendiger Feigling, als ein toter Held !"
Sie hat dann einen Wehrdienstverweigerer geheiratet.

Ich schreib halt ohne Aufblähen der Geschichte, vielleicht etwas Detail-verloren, von meinen Erlebnissen,
vielleicht würde ein Anderer mehr Sensation draus machen, ich weiß nicht, ich brauch´s nicht.
Für mich ist das schon recht aufregend, wenn ich über einen Baustellen-Sandweg fahren muß,
von dem ich vorher schon eine Hand voll Nägel und Scherben zusammengeklaubt habe.
Dem Laster seinen Reifen ist nichts passiert, aber das Fahrrad hatte dann einen Platten,
aber nicht von Nägeln, sondern von natürlichen Dornen eines bestimmten Katus am Weg.
Aber wie ich dann beim Reifenflicken bin, interessiert hier wohl niemand.

Ich mag gerne ruhende Motive, wie hier der kleine Garten

gegenüber der Gemeindeverwaltung in Sta Margarida:
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Wobei das erst durch die Blüte gerade wieder ein Motiv wird:
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Mit dem Tele etwas mehr Details,
aber auch wieder diese Äktschn-Bilder
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der Ort zum Schild sieht so aus
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Das war auf dem Rückweg von Cachopo, wo ich einen Funkfreund besuchte.

Auch dort wieder ein Platz, wo ich stehen darf, relativ exclusiv oben sogar.
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Mehrere Hähne krähen schon lange vor Sonnenaufgang.
Die Gemeindevorstehende war da und schaute, ob ich "schmutze",
und gab den Segen, auch mal länger hier zu stehen.

Der öffentliche Parkplatz ist eigentlich für ein Altenheim als Besucherparkplatz angelegt worden.
Er wird aber nur von ein paar Angestellten zu vielleicht maximal 15 % genutzt.
 
@Klima-Asylant Vielen Dank für Deine Beiträge!
Sie bieten eine spezielle Perspektive die wir hier sonst nicht haben. Kein Grund irgendwas zu ändern, ich freue mich über alle, die noch kommen werden.
 
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