Hier also nun das "erste Kapitel":
Wie Alles begann...
Vorsicht: trotz Verwendung nur der allerwichtigsten Fakten lang...
Vor einigen Jahren wurden unsere bisher favoritisierten Urlaubsziele "Atlantikinseln"
endlich erweitert.
Azoren, klingt toll. Wo waren die nochmal ? Ahja.
In den gängigen Anbieterportalen gesucht, mh. Es wurde dann doch Madeira.
Aber 2014 endlich.
9 Inseln. Wo und wie fängt man da an...
Sicherheitshalber doch ins Reisebüro.
"Aber Sie wissen schon, daß das kein Badeurlaub...?" Ja.
Die Bekannten, Freunde und Verwandten: "Oh, toll, 30 Grad, Strand..." Nein.
Autovermietung online. "zu dieser Zeit ist keine Übergabe..." Doch.
Ich will natürlich immer möglichst viel, also Inselhopping ("Wer weiß, wann man wieder...")
Auf Anraten Zwischenstop mit Übernachtung Lissabon.
War goldrichtig, wir hatten schon bei der Landung das Gefühl, sofort im Urlaub zu sein.
Dann der Beginn, drei Tage Faial.
"Wir landen in Kürze auf den Azoren, bitte stellen Sie die Uhren um dreißig Jahre zurück".
Nach Mietwagenübernahme, Quartierbezug und den ersten überwältigend positiven Erlebnissen dann die Küste entlang.
Stop am Morro do Castelo Branco. Ich hab geheult, weil es so schön war.
Nur Wind, Wasser, Vögel.
Einfach geplättet von der Entschleunigung, der Freundlichkeit, der Landschaft...von allem.
Kurzfassung:
Nach den 3 Tagen wehmütig auf die Fähre.
(wir mußten uns durchwurschteln, da war online von zuhause aus gar nix zu erfa(e)hren,
wie das so funktioniert, aber es war alles mehr als easy.)
Wer weiß, was noch kommt, hier war`s doch sooo toll.
Und es kam noch besser. Pico hat uns bezaubert, vom ersten Moment an.
Im Autovermietungsbüro: "oh, YOU are D., You're famous !" ???
Wir hatten getrennt voneinander Haus und Auto gebucht und
der Vermieter war in heller Aufregung, dass es keine Familie B. gab, die ein Auto gebucht hatte...
da wurde mal wild hin und her telefoniert und alles war klar.
Und uns auch: "Hier kann man nicht verloren gehen".
Das kleine Häuschen perfekt, alles "mit Familienanschluß".
5 Tage lang haben wir alles erforscht, was machbar war, ohne in Hektik zu verfallen.
Und dann wieder die Koffer gepackt und ab nach Sao Jorge.
Mh, Sonntags geht die Fähre nur abends halb acht. Ob da alles funktioniert...
Aber kein Problem, natürlich gibt's das Auto (" Mein Chef bezahlt mich doch nicht, wenn keine Touristen kommen",
klar steht da jemand an der Fähre, wenn man ankommt- können die in der Münchner Zentrale natürlich nicht wissen...).
Schnell eingecheckt und der Concierge fährt mal grade vor zum Restaurant,
damit wir noch was zu Essen kriegen.
Hatte ich das phänomenale Essen auf den Inseln schon erwähnt...da wird man mal kurz in die Küche gewinkt, oder der Koch bringt das Tablett mit dem Fisch zum Aussuchen...
Nach viel zu kurzen knappen Tagen geht's VOR dem Frühstück zum Auschecken und Bezahlen.
Unser Flug geht ja in 2 1/2 Stunden.
Unverständnis. Da geht doch jetzt gar kein Flug. Wir: Panik.
Ah, man muß erst kurz vor Flug da sein, sonst ist die Tür noch verschlossen.
Und wir hatten wahrlich noch reichlich Zeit.
Dann Sao Miguel. Der absolute Kulturschock
KuhSTÄLLE !!! Viele Autos...viele Touristen...und überhaupt...
Im Nachhinein haben wir auch hier eine wunderbare Woche mit grandiosen Erfahrungen verlebt
und es war bestimmt auch gut, vor der Heimreise gaaanz langsam wieder an das heimische Leben rangeführt zu werden.
Dieser Urlaub hat tatsächlich eine Tiefenwirkung mit extremer Dauer hinterlassen.
Und wurde natürlich wiederholt...Fortsetzung folgt !
und der zweite folgt sogleich...
Nach 2 Jahren voller Sehnsucht war es dann 2016 soweit.
Es ging, diesmal Mitte April, wieder auf die Azoren.
Schon ein bisschen vertrauter mit dieser Art zu reisen, hatten wir uns wieder was zurecht geschustert.
Ein Zwischenstop mit Übernachtung in Porto war diesmal der Einstieg.
Wir waren sofort bezaubert von dieser Stadt und optisch absolut überfordert schon nach wenigen Minuten
(hatte dann im darauffolgenden Herbst auch einen Kurzurlaub dort zur Folge).
Wir begannen mit 6 Tagen Sao Miguel, wir hatten ein wundervolles Häuschen in mit sehr netten Vermietern bei Ginetes.
Das Wetter war noch sehr unfreundlich, aber wie man es von den Inseln kennt, auch zwischendurch wieder versöhnlich.
So ein bisschen konnte man sich den azorianischen Winter vorstellen und wir waren froh, einen Holzofen im Haus zu haben.
Dieses Mal konnten wir uns auf noch nicht erkundete Ecken konzentrieren,
aber auch liebgewonnene Stellen wieder besuchen.
Ganz erstaunlich, wie verschieden die gleichen Orte bei anderer Witterung sich präsentieren.
So war an Baden an der Ponta da Ferraria, was ich beim ersten Besuch geniessen durfte, nicht zu denken, viel zu viel Brandung.
Aber endlich konnte ich mal in die Caldeira Velha steigen.
Statt Furnas haben wir den kleinen Ort Caldeiras da Ribeira Grande besucht.
Auch den Lagoa do Fogo konnten wir dieses Mal nach mehreren vergeblichen Anläufen in seiner ganzen Schönheit bewundern.
Den Vorabend des Abreisetags haben wir dann spannenderweise am Flughafen verbracht,
weil wir bei checken der Flüge feststellten, daß da gar nix mehr bestätigt war ! Es wurde abenteuerlich...
Bis Flores kamen wir dann, wenn auch mit veränderten Zeiten.
Diese Insel war neu für uns, hat uns aber auch direkt mit gigantischen Höhenunterschieden, den berühmten Wasserfällen und sehr entschleunigtem Flair für sich eingenommen.
Sehr beeindruckend auch, am westlichsten Punkt Europas zu stehen, tatsächlich ein bißchen wie am Ende der Welt.
Da ja die Flugpläne wetterbedingt alle über den Haufen geschmissen wurden, spendierte uns die Sata noch einen Zwischenstop mit Übernachtung in Praia da Vitória auf Terceira. Also quasi geschenkt noch eine Insel dazu.
Und die bescherte uns ein wundervolles Abendessen im "O Pescador".
Dann ging es weiter nach Sao Jorge.
Diese Insel kam beim letzten Mal schon sehr knapp weg, weil die Fähre erst spät abends ankam
und diesmal fehlte uns ja auch wieder ein Tag wegen der Flugverschiebung.
Das wundervolle
Ferienhaus in Beira und die unglaublich herzlichen Gastgeber entschädigten aber für alles.
Nein, nein, wir müssen nicht für 3 Tage zahlen ! :shock:
...dabei war doch die Terceira- Übernachtung für uns umsonst und die Vermieter hatten doch den eigentlichen Schaden !
Es folgten 2 wunderbar entspannte Tage auf diesem Fleckchen der Azoren,
einer Insel, die irgendwie erst auf den 2. Blick zu einer unsrer liebsten wurde. Hat uns heimlich still und leise erobert.
Und nun auf zum bisherigen "Favoriten" Pico, wieder ins selbe Ferienhäuschen.
Aber irgendwie war diesmal schon alles nicht mehr ganz so persönlich wie beim ersten Besuch 2 Jahre zuvor.
Auf Pico empfand ich damals am ehesten schon den professionalisierteren Tourismus:
mehr Beschilderung, mehr Ferienhäuser, mehr Besucher.
Unser vormals hochgelobtes Restaurant hatte einen neuen Besitzer, mit mehr konventioneller Kost.
Ein anderes hatte für unser Empfinden sowohl in Qualität der Speisen als auch des Services eingebüßt.
Dafür waren die (diesmal 2) Waltouren wieder grandios,
neben Buckel-,Finn-,Pottwalen gab es noch einen Mondfisch zu sehen. Absolut großartig.
Ganz gemütlich suchten wir auch unsere Lieblingsplätze im Hochland wieder auf und viel zu schnell war auch dieser Aufenthalt zu Ende.
Schön war dieses Mal auch, daß wir mit vielen Menschen, ob einheimisch oder eingewandert,
gesprochen haben, um einen realistischen Blick auf das Azorenleben werfen zu können
und über den Touristentellerrand ein wenig rauszuschauen.
Der Trick, nicht nach Hause, sondern noch zu einem Städtetrip nach Lissabon abzureisen,
funktioniert einigermaßen gegen den Abschiedsschmerz.
Eine mutige Wahl der Unterkunft in einem Hostel stellt sich als gelungen heraus:
das Lisbon Destination Hostel direkt in der Bahnstation Rossio.
Bunt, verrückt, nett, zentral, günstig- gefällt uns sehr.
Wir bummeln noch ein bißchen und suchen uns etwas abseits der Touristenwege in einer Seitengasse ein nettes Restaurant.
Und dann heißt es doch am nächsten Morgen: ab nach Hause.
Aber klar ist, wir werden's wieder tun !